Ich möchte gerne das gesamte Stück sehen...
Fotos: Michael Pöltl
Das Stück
In ihrer neuesten Theaterarbeit stellt sich Karin Schäfer dem Thema Altern. Was bedeutet es, als Puppenspielerin, als Theatermacherin alt zu werden?
Die Augen könnten schwach, die Hände zittrig, die Haltung gebeugt, die Welt rundherum immer schneller und schneller werden. Die Abläufe auf der Bühne immer fordernder, die Erinnerung immer flacher. Die Dinge entgleiten, und das im wörtlichen Sinn.
Was bleibt, ist der Wille zum Spiel, denn nichts von all dem kann doch allzu ernst genommen werden. Theater zu machen bedeutet Experimentieren, Mut zum Scheitern und Drang zum Dranbleiben.
Die Geschichte
Das Fest ist zu Ende. Sie räumt auf. Wie viele Jahre? Es ist lange her. Nur mehr schwach und unscharf scheint durch, wer sie einmal war. Was sie einmal war. Wen und was sie dargestellt hat.
Die Erinnerung - immer einen Schritt hinter ihr - ist ihre ständiger Begleiterin: jünger, besser, doch keinesfalls verlässlich, oft sogar lästig. Die Herausforderungen des Alltags, ihres Ateliers, der Bühne: Schritt für Schritt, Tag für Tag… herausfordernder.
Was also tun? Sich dem Altern zu stellen, bedeutet, ihm eine neue Bedeutung zu geben.
Die Produktion
Bild für Bild, Szene für Szene erkämpft und erarbeitet Karin Schäfers alter ego auf der Bühne sich ihr Metier zurück:
Wenn die Augen unscharf werden, dann wird das geplante Papiertheater eben auch unscharf. Wenn die Hände zittrig werden, dann ist Zittern Teil des Spiels. Wenn das Hören Mühe bereitet, dann ist Stille Pflicht. Jede szenische und persönliche Herausforderung fordert inszenierte und kreative Neubewertung.
Dabei hat sie immer wieder - und oft wortwörtlich - mit ihrer Erinnerung zu kämpfen. So gelingt, was sie sich - ohne es zu wollen - vorgenommen hat: Altern ist möglich, schafft neue Perspektiven und öffnet nicht geplante Dimensionen.
Das Publikum
Erwachsene
(junge Menschen ab 12 Jahren willkommen)
Wir freuen uns über die begeisterte Aufnahme des Stücks bei der Premiere im Rahmen des Festivals PannOpticum in Neusiedl am See, August 2024:
"Ich war zutiefst ergriffen”
“Herzliche Gratulation zum "Crazy old me", das mich zu Tränen der Rührung und Freude brachte!”
“So kann älter werden auch gehen”
“…eine wirkliche Meisterin - und mit so viel Charme und Humor!”
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Thema
Eine Veränderung, die uns alle gleichermaßen betrifft, auch wenn wir uns in unterschiedlichem Ausmaß dagegen anstemmen:
Älter zu werden, und schließlich: alt zu werden. Was immer das heißt.
Ein Thema, das unsere Gesellschaft als Ganzes betrifft: sie wird zunehmend älter, während gleichzeitig ein umfassender Jugendkult betrieben wird.
Was bedeutet diese Verzerrung für den Einzelnen, was bedeutet es insbesondere für Frauen, für die Rolle, die sie einnehmen wollen, sollen, dürfen, müssen…?
Crazy Old Me nähert sich der Frage aus einem ganz persönlichen, individuellen Blickwinkel, in dem sich gleichzeitig die Relevanz für ein oder oder sogar mehrere Generationen von selbständigen, selbstbewussten, aktiven und kreativen - und trotzdem sich der Veränderung und dem Altern stellen müssenden - Frauen spiegelt.
Hintergrund
Zeitgleich mit der Pandemie hat Karin Schäfer eine (andere) schwere Krankheit überwunden. Während die Theaterwelt weitgehend stillstand, war auch ihre eigene Welt zurückgeworfen auf Diagnose, Heilung und Rekonvaleszenz.
Im langsam wieder in die Gänge kommenden Kulturbetrieb hat sie sich zunächst auf ihre zweite Leidenschaft, die bildende Kunst, fokussiert und mit den SEAmaps eine neue Arbeitslinie für sich erschlossen.
Crazy Old Me ist nun ihre Rückkehr in die Welt des Theaters. Eine Welt, die sich sich verändert hat, so wie auch sie, als Theatermacherin, sich in diesen Jahren verändert hat. Der beste Moment, nicht nur ein neues Stück zu schaffen, sondern in diesem Stück auch Veränderung per se zu reflektieren.
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Umsetzung
Wir sehen die Protagonistin in ihrem Atelier: eine alternde Puppenspielerin, dargestellt von einer lebensgroßen Figur sowie „Die Erinnerung“ - personifiziert durch Karin Schäfer selbst, die somit beide Rollen (gleichzeitig) darstellt.
Ort der Handlung ist die Werkstatt der Puppenspielerin, in der sie sich daran macht, ein vor langer Zeit begonnenes, dann aber - aufgrund unvorhergesehener Umstände - liegen gelassenes Stück weiter zu erarbeiten. Es soll ihre erste Premiere seit sehr langer Zeit werden. Alle Werkzeuge und Materialien sind noch an ihrem Platz, alles ist, wie es immer war - nur sie selbst leider nicht. Ihre Augen sind schwach, ihr Gehör lässt nach, ihre Hände zittern, ihre Bewegungen sind unsicher.
Als sie bemerkt, wie sehr dies ihre Arbeit beeinträchtigt und wie nahe sie sich am Abgrund des Scheiterns befindet, beginnt sie, für jede der von ihr ursprünglich geplanten Szenen einen neuen Ansatz und eine neue Lösung zu finden. Lösungen, die einerseits ihrem Alter und ihren damit einhergehenden Einschränkungen entsprechen, andererseits aber ohne ihr Alter und ohne diese Einschränkungen gar nicht erst möglich wären.
Das Stück ist (nahezu) ohne Worte konzipiert und fokussiert sich auf die Kraft der visuellen Sprache des zeitgenössischen Figurentheaters. Eine tragende Rolle spielt dabei die Musik, von der Puppenspielerin selbst auf einem altmodischen Plattenspieler - zur Begleitung ihrer Arbeit - abgespielt.
Das Team
Auftritte:
Karin Schäfer
Darstellerin, Figurenspiel, Regie
Peter Hauptmann
Licht, Ton, Organisation
Produktion:
Karin Schäfer
Idee, Konzept, Design, Bühnenbild, Figurenbau, Requisiten
Peter Hauptmann
Management & Organisation, Bau (Memory Maschine)
Almut Schäfer-Kubelka
Outside-Eye, dramaturgische Beratung
Ludivine Laustriat
Lichtkonzept
Naomi Bhamra
Kostüme: Old Lady & Crazy Old Pianist
Gerhard Gruber
Komposition: Crazy Old Pianist
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Interviews zu “Crazy Old Me” mit Karin Schäfer
Fragen & Antworten
Organisatorisches
Wo ist dieses Stück zu sehen?
Wir sind ein Tourneetheater und spielen dort, wo man uns engagiert. In der Regel sind es Festivals und Gastspielhäuser. Das kann überall der Fall sein - bisher sind wir mit unseren unterschiedlichen Produktionen in 45 Ländern weltweit aufgetreten. Wenn Sie erfahren möchten, wo unsere nächsten Auftritte stattfinden, ist der beste Weg, unseren Newsletter zu abonnieren:
Gibt es das Stück auch auf DVD?
Nein, aber wir haben online eine Aufzeichnung einer kompletten Vorstellung verfügbar, gerne senden wir auf Wunsch den link um es anzusehen, wenn Sie das Stück programmieren oder in ihrem Medium darüber berichten möchten. Auch an interessierte Zuseher°innen senden wir den link - wenn Sie uns versprechen, trotzdem zur nächsten Aufführung in Ihrer Nähe zu kommen und den link keinesfalls weiter zu verbreiten.
Wie kann man dieses Stück buchen?
Bitte senden Sie uns ein Email an folgende Adresse: tour@figurentheater.at und wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.
Ist es kompliziert, wenn wir dieses Stück bei unserem Festival / in unserem Theater / im Rahmen unseres Programmes zeigen wollen?
Im Prinzip nicht solange eine entsprechende Bühne vorhanden ist: mind. 6m breit und 5m tief, mit Licht und Tonanlage. Wir benötigen 1 Stunde für den Aufbau unseres Bühnenbildes sowie weitere 3 Stunden für Einrichten des Bühnenlichtes und Soundcheck. Gerne senden wir Ihnen einen technical rider.
Wie viele Zuseher können zusehen und an welches Alter richtet sich das Stück?
Das Stück ist für Erwachsene konzipiert, junge Menschen sind ab 12 Jahren willkommen. Bei ansteigender Bestuhlung mit guter Sicht auf die Bühne sind - entsprechend der Kapazität des jeweiligen Saales - bis zu 200 Zuseher:innen möglich.
In welcher Sprache wird gespielt?
Das Stück ist ohne Worte und kann weltweit verstanden werden.
Was kostet das?
Gerne senden wir Ihnen unverbindlich eine Übersicht der Honorar- und Reisekosten. Bitte teilen Sie uns mit, wann, wo und in welchem Rahmen Sie unser Stück zeigen möchten. Mehrere Aufführungen am selben Ort sind in Relation weitaus kostengünstiger als eine einzelne Aufführung.
Wie groß ist das Team?
Wir sind bei diesem Stück mit 2 Personen unterwegs: Karin Schäfer (Spiel) & Peter Hauptmann (Technik & Organisation).
Haben Sie viel Gepäck?
Das Bühnenbild und alle Requisiten sind zerlegbar und transportabel. Das gesamte Stück ist in 3 Aluminiumboxen (90 x 50 x 40cm) zu je 32kg untergebracht, und kann entsprechend der Anreise im Auto oder Flugzeug mitgebracht oder per Cargo transportiert werden.
Ich hätte noch eine weiter Frage...
Bitte schreiben Sie uns - gerne beantworten wir alles was Sie noch wissen möchten - wir freuen uns auf Ihre Nachricht an: tour@figurentheater.at